Fachwerkhäuser
restaurieren - sanieren - modernisieren
Welcher Qualitätsstandard soll bei der Kellersanierung erreicht werden?
Wie also lässt sich das Feuchteproblem in unserem historischen Keller lösen? Zuerst einmal muss man sich darüber klar werden, was man erreichen will, denn die richtige Sanierung der Kellerräume ist abhängig vom gewünschten Qualitätsstandard:- Wohnraumqualität (höchster Standard)
- Hobbyraumqualität (hoher Standard)
- Lagerraumqualität (normaler Standard)
- Abstellraumqualität (niedriger Standard)
Die im Folgenden dargestellten Sanierungsbeispiele befassen sich mit der normalen Kellerfeuchtigkeit durch ›nicht drückendes Wasser‹. Andere Feuchtigkeitsursachen wie ›drückendes Wasser‹, Hochwasser, wechselnde Grundwasserstände usw. bedürfen in jedem Einzelfall einer individuellen Ursachenfindung sowie einer objektbezogenen Planung und Durchführung der baulichen Maßnahmen. In diesen Fällen sind Spezialfirmen und Architekten die richtigen Ansprechpartner.
Höchster Standard (Wohnraumqualität)
Wohnraumqualität ist nur durch objektbezogene Planung erreichbarEigentlich ist eine derart hohe Qualität aus mehreren Gründen wenig sinnvoll. Die Kellerräume sind in der Regel sehr niedrig, Fenster für eine ausreichende Belichtung fehlen und lassen sich selten nachrüsten. Eine natürliche Belüftung ist nicht gegeben und eine bauphysikalisch unbedenkliche Wärmedämmung lässt sich nicht einbauen. Eine absolute Feuchtigkeitsabdichtung ist nur mit einem hohen baulichen Aufwand zu erreichen.
Für einen solchen Sanierungsfall ist, wie bereits angesprochen, eine objektbezogene Planung erforderlich.
Hoher Standard (Hobbyraumqualität)
Ein hoher Standard ist in vielen Fällen zu erreichen, jedoch nur mit großem Aufwand. Dazu muss man folgende bauliche Maßnahmen durchführen (Abb. 9):Maßnahmen zur Feuchtesanierung
- Den Fußboden gegen aufsteigende Feuchtigkeit abdichten.
- Alle Wände mit mindestens einer Lage Horizontalsperre versehen.
- Alle Außenwände an der Außenseite mit einer Vertikalabdichtung versehen.
- Alle Innenwandflächen, auch die der Innenwände, ca. 50cm über den feuchten Bereich hinaus mit einem Sanierungsputz versehen.
- Alle Innenwandanstriche mit einer Silikonharzfarbe durchführen.
Abb. 9:
Vertikalschnitt durch eine Kelleraußenwand –
historische Situation und Sanierungs-vorschlag zur Erreichung eines hohen Standards
Damit erreicht man, dass die Feuchtequellen abgestellt sind und die Restfeuchtigkeit austrocknen kann. Durch die immer noch gelösten Salze können keine neuen Schäden mehr an Putz und Anstrich entstehen und die Wände bleiben dauerhaft trocken.
Sanierung des Kellerfußbodens
Zur Sanierung des Kellerfußbodens sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Den historischen Fußbodenbelag herausnehmen,
- das Füllgut (Sand- oder Aschefüllung) ausheben,
- den Erdboden ca. 35cm tief bis an die Fundamentinnenflächen ausgraben, jedoch nicht tiefer als 10cm über Unterkante-Fundamente (UKF).
Ende der Ledeseprobe!
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