Fachwerkhäuser
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Der Fundamentsockel
Fachwerkkonstruktionen werden immer auf einem verrottungsfesten Unterbau errichtet, dem Fundamentsockel. Auf diesem liegt der erste Fachwerkbalken, der Schwellbalken. Bei der Sanierung des Fundamentsockels wird man in den meisten Fällen mit drei grundlegenden Problemen konfrontiert:Grundlegende Problemebei der Sanierung des Fundamentsockels
- Im nicht unterkellerten Bereich der Fachwerkhäuser sind die Fundamente kaum mehr als 50–60cm unter OK-Gelände geführt. Nach unseren heutigen bautechnischen Erkenntnissen sind sie somit nicht tief genug, um an der Unterseite immer frostfrei zu bleiben. Die frostfreie Gründungstiefe beträgt in unseren Breiten mindestens 80cm.
- Der Fundamentsockel ist in der Regel entweder aus Ziegel- oder aus Bruchsteinmauerwerk errichtet, das mit Weißkalkmörtel vermauert wurde. Die durch Feuchtigkeit gelösten Salze sind die Ursache für das Mürbewerden des Mörtels.
- Die alten Fundamentsockel verfügen weder über eine horizontale noch über eine vertikale Sperrschicht. Es dringt ständig Feuchtigkeit aus dem Erdreich kapillar im Mauerwerk nach oben bis an den Schwellbalken und ins Hausinnere, besonders beim Ziegelmauerwerk.
Feuchtesanierung des Fundaments in Verbindung mit dem Schwellbalken
1. Problem: Fundamente sind nicht frostfreiTragfähige Fundamente mit einer nicht frostsicheren Gründungstiefe müssen nicht unbedingt zu Schäden am Fachwerkhaus führen. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass das darauf errichtete Fachwerkhaus schon sehr lange, mitunter mehrere hundert Jahre, fest und sicher steht, obwohl die Frosttiefe im Erdreich vermutlich oftmals die Gründungssohle unterschritten hat.
Abb. 25:
Fachmännische Erneuerung eines Ziegelsockels. Rechts der alte Sockel mit mittig aufliegender Schwelle als Ursache für die Zerstörung
(vgl. S. 61)
Was passiert in einem solchen Fall? Nun, die feuchte Gründungssohle gefriert und dehnt sich aus. Das Fundament wird dabei leicht angehoben und sinkt in der Tauphase auf das alte Maß zurück. Dies geschieht ungleichmäßig mit zunächst unregelmäßigen Setzungen, die sich aber bald wieder angleichen.
Ein solches Fundamentverhalten führt bei Massivbauten leicht zu Rissen bis hin zu schweren Mauerwerksschäden. Die Fachwerk-Konstruktion hingegen ist ein sehr elastisches Gefüge mit weichen Gefach-Füllungen. Bewegungen der genannten Art führen kaum zu nennenswerten Schäden und werden meist nicht einmal bemerkt. Vielleicht klemmt einmal die eine oder andere Tür oder ein Fenster, was sich aber bald wieder von selbst reguliert.
Wann sollte etwas unternommen werden? Handlungsbedarf entsteht
- beim Auftreten nennenswerter Schäden,
- bei sehr feuchtem Untergrund,
- bei maroden und brüchigen Fundamenten.
Ende der Ledeseprobe!
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