Fachwerkhäuser
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Dämmung mit Strohleichtlehmsteinen
Mit dem Strohleichtlehmstein ist ein weiteres modernes Lehmbauprodukt auf dem Markt, das sich ebenfalls hervorragend für die Innendämmung eignet. Ein hoher Stroh- und Faseranteil ergibt einen dafür ausreichenden Dämmwert. Strohleichtlehmsteine werden in 11/2 NF angeboten (siehe auch S. 102).Auch diese Lösung bietet neben der relativ einfachen Einbauweise den Vorteil des geringen Feuchtegehalts während der Bauphase. Bereits einige Tage nach dem Einbau der Dämmschale mit Strohleichtlehmsteinen kann der Innenputz aufgetragen werden – entweder als zweilagiger Kalkputz oder als zweilagiger Lehmputz.

Innendämmung mit Strohl-eichtlehmsteinen
Für die Lehmputzlösung spricht, dass man mit ihr im gleichen Materialsystem bleibt und die Vorteile des Lehmbaus voll nutzen kann. Bei der Verwendung von Kalkputz ist es ratsam, die Mauerfugen tief auszukratzen und einen zusätzlichen Putzträger aufzubringen. Bei der Lehmputzvariante sind solche Haftbrücken nicht erforderlich.
Als Nachteil dieser Dämmvariante wäre die größere Schichtdicke der Dämmschale gegenüber allen anderen vorgestellten Lösungen zu nennen. Bedingt durch den geringeren Dämmwert der Strohleichtlehmsteine ist eine größere Dämmschichtdicke erforderlich, um den gewünschten U-Wert von 0,6 bis 0,7 zu erreichen.
Für den Einbau der Strohleichtlehmsteine ist ein druckfester Unterbau erforderlich. Das spezifische Gewicht der Steine entspricht ca. 1200 kg/m3 (ca. 140kg/m2 Wandfläche). Ein geeigneter Unterbau wäre
- ein massives, innen vorstehendes Kellermauerwerk,
- eine druckfest aufliegende Betonbodenplatte oder
- ein neu zu schaffender leicht bewehrter Beton-Fundamentstreifen (BxH ca. 20x30cm).Folgende Arbeitsschritte sind erforderlich:
- Alle Innenwandbeläge, Dämmstoffe und Verkleidungen bis auf Lehm- oder Kalkputzschichten entfernen,
- Prüfen, ob die Ausfachungsmaterialien geeignet sind (siehe Kap. 5); andernfalls sollten sie gegen geeignete Materialien ausgetauscht werden,
- Fußbodenoberbelag im Bereich der zu dämmenden Außenwände entfernen,
- den vorhandenen Unterbau prüfen bzw. gemäß den oben genannten Vorschlägen ergänzen,
- Dielung oder Holzbalkendecken so weit öffnen, wie es die Dämmschichtdicke erfordert,
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Strohleichtlehmsteine dicht vor der Fachwerkwand mit einem Lehmmörtel aufmauern. Bei dieser Variante ist es möglich, eine Schiefstellung der Außenwände durch ein ausgleichendes Aufmauern der Dämmschale innenseitig zu mindern. Bezogen auf normale Raumhöhe sollte die Abweichung jedoch nicht mehr als 5cm betragen. Es sollten immer nur vier bis fünf Schichten in einem Zug gemauert werden. Danach muss der Lehmmörtel und die Hinterfüllung ca. zwei bis drei Tage lang antrocknen, bevor wiederum drei bis vier Schichten aufgemauert werden können. Andernfalls besteht die Gefahr des Ausbeulens der frischen Mauerschale, was auch durch die Befestigungsmittel kaum verhindert werden kann.
Ende der Ledeseprobe!
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